Individuelle Methoden für Ihre seelische Stabilität
In meiner Arbeit geht es darum, Ihnen zu helfen, wieder in Kontakt mit Ihrer inneren Ruhe und Stabilität zu kommen. Um dieses Ziel zu erreichen, verbinde ich verschiedene Ansätze, die sich gegenseitig ergänzen.
Meine therapeutische Haltung
Selbstregulation
Resilienz ist nicht die Abwesenheit von Sturm, sondern die Fähigkeit, das Boot zu steuern.
Das zentrale Prinzip meiner therapeutischen Begleitung ist die Selbstregulation. Das bedeutet, dass wir gemeinsam Wege finden, wie Sie mit Stress, überwältigenden Gefühlen oder innerer Unruhe umgehen können, ohne sich davon fortgerissen zu fühlen. Mein Ziel ist es, Sie dabei zu unterstützen, einen Anker in sich selbst zu finden, der Ihnen in stürmischen Zeiten Halt gibt.
Traumasensibel
Die entscheidende Frage ist nicht: „Was stimmt nicht mit dir?“, sondern: „Was ist dir passiert?“
Jeder Mensch trägt eine einzigartige Lebensgeschichte in sich. Aus diesem Grund ist es für mich von größter Wichtigkeit, Ihre Erfahrungen mit Respekt und Verständnis zu behandeln. Ein traumasensibler Ansatz bedeutet, dass wir behutsam und in Ihrem ganz eigenen Tempo arbeiten. Sie geben die Richtung vor. Wir bleiben immer in einem sicheren Rahmen, sodass Sie sich jederzeit gehalten und wohlfühlen können.
Bindungsorientiert
Unsere tiefsten Wunden heilen am besten in der sicheren Umarmung einer Verbindung.
Unsere frühen Beziehungen prägen maßgeblich, wie wir heute mit uns selbst und anderen umgehen. Die therapeutische Beziehung selbst kann zu einem sicheren Ort werden, an dem Sie neue, positive Erfahrungen in einer verlässlichen Bindung machen können. Wir schauen uns gemeinsam an, welche Muster in Ihren Beziehungen wiederkehren und wie Sie neue Wege für eine gesunde und sichere Verbindung zu sich selbst und anderen entwickeln können.
Mit dem Fokus auf den Körper
Gabor Maté formulierte es treffend: „Der Körper kann die Geschichte erzählen, die die Worte nicht finden.“
Manchmal spricht unser Körper eine Sprache, die unser Verstand noch nicht versteht. Gefühle und vergangene Erlebnisse sind nicht nur im Gedächtnis, sondern auch in unserem Körper gespeichert. Ich unterstütze Sie dabei, auf die leisen und lauten Signale Ihres Körpers zu lauschen und sie zu verstehen. Sie lernen, die Weisheit Ihres Körpers zu nutzen, um Ihren inneren Zustand sanft zu regulieren und wieder ein Gefühl von Erdung und Sicherheit zu erfahren.
Behandlungsmethoden
Einleitung zur Traumatherapie
Traumatische Erlebnisse können tiefe Spuren in unserem Leben hinterlassen. Sie beeinträchtigen nicht nur unser emotionales Gleichgewicht, sondern können auch unsere Beziehungen und unseren Alltag nachhaltig beeinflussen. Häufig äußern sich die Folgen eines Traumas in Form von Ängsten, wiederkehrenden Erinnerungen, Schlafstörungen oder dem Gefühl, nicht mehr die Kontrolle über das eigene Leben zu haben.
Fallbeispiel
Als meine Klientin zu mir kam, war ihr Leben von ständiger Angst bestimmt. Sie litt unter den Folgen von Stalking, das über Monate hinweg ihre Privatsphäre und ihr Sicherheitsgefühl zutiefst erschüttert hatte. Ihre Welt war unberechenbar geworden, jeder Klingelton und jedes Geräusch auf der Straße konnte Panik auslösen.
Meine erste Priorität war es, einen sicheren Raum zu schaffen. Ich habe ihr erklärt, dass ihre Hypervigilanz und die ständige Sorge nicht verrückt, sondern die normale, gesunde Reaktion ihres Körpers auf eine anhaltende Bedrohung waren. Wir haben Techniken zur Erdung erarbeitet, um sie aus dem Zustand der permanenten Alarmbereitschaft zu holen und ihr die Kontrolle über ihre eigenen Reaktionen zurückzugeben. Es ging darum, ihr die Gewissheit zu vermitteln, dass sie im Hier und Jetzt, in meinem Praxisraum, sicher ist.
Erst als sie spürbar stabiler war, begannen wir, die einzelnen traumatischen Ereignisse zu bearbeiten. Im Gegensatz zu einem einmaligen Ereignis war das Stalking eine Kette von traumatischen Momenten.
Ich habe mit ihr die belastendsten Erinnerungen – zum Beispiel das erste Mal, als sie bemerkte, dass jemand vor ihrem Haus wartete, oder die besonders verstörende Nachricht – identifiziert. Wir nutzten EMDR, um die emotionale Ladung dieser Erinnerungen zu neutralisieren. Es war ein behutsamer Prozess, bei dem wir jedes Detail dieser traumatischen Kette einzeln aufgriffen und verarbeiteten. Ziel war es, dass die Erinnerungen ihre Macht verlieren und nicht mehr unkontrolliert in ihr Bewusstsein drängen.
Die letzte Phase konzentrierte sich darauf, ihr Leben und ihre Identität neu aufzubauen. Sie hatte in den Monaten des Stalkings gelernt, sich selbst zu misstrauen und sich in ihrem eigenen Leben wie eine Fremde zu fühlen.
Wir arbeiteten daran, ihr wieder ein Gefühl von Selbstwirksamkeit und Souveränität zu geben. Sie hat gelernt, gesunde Grenzen zu setzen und zu erkennen, wer in ihrem Leben vertrauenswürdig ist. Ich unterstützte sie dabei, ihre sozialen Kontakte wieder aufzunehmen, die sie aus Angst abgebrochen hatte, und sich Stück für Stück wieder sicher im öffentlichen Raum zu bewegen. Am Ende der Therapie konnte sie die Vergangenheit als einen Teil ihrer Geschichte sehen, der sie widerstandsfähig gemacht hat, ohne dass er ihre Zukunft bestimmt.
IFS Therapie
Ein Weg zum inneren Frieden
In der IFS-Therapie gehen wir davon aus, dass unsere Psyche aus verschiedenen Anteilen besteht. Sie können sich diese Anteile als eine Art „innere Familie“ vorstellen. Es gibt Anteile, die Sie beschützen wollen, solche, die verletzliche Gefühle in sich tragen, und auch einen inneren Kritiker.
Oftmals führen die Konflikte zwischen diesen inneren Anteilen zu Überforderung, innerer Unruhe und schwierigen Verhaltensweisen. Anstatt diese Teile zu bekämpfen oder abzulehnen, lernen wir in der IFS-Therapie, sie mit Neugier und Mitgefühl zu betrachten.
Fallbeispiel
Lisa, 35 Jahre alt, kam in meine Praxis, weil sie unter einem massiven Perfektionismus und einem überaus kritischen inneren Dialog litt. Sie berichtete, dass sie ständig das Gefühl habe, nicht gut genug zu sein, und aus Angst vor Ablehnung keine Grenzen setzen könne. In unserer Arbeit wurde deutlich, dass diese Verhaltensweisen eine direkte Reaktion auf emotionale und körperliche Gewalt waren, die sie in ihrer Kindheit durch ihren Vater erlitten hatte.
Aus psychologischer Sicht, insbesondere mit dem IFS-Modell (Internal Family Systems), sehen wir diese Symptome nicht als Makel, sondern als Ausdruck der inneren Anteile, die Lisa seit ihrer Kindheit beschützen.
Die inneren Anteile und ihre Rollen
- Der innere Kritiker (der Manager): Dieser Anteil war bei Lisa dominant. Er drängte sie zu Höchstleistungen und verurteilte sie bei kleinsten Fehlern. Seine Aufgabe war es, Lisa zu kontrollieren, um sicherzustellen, dass sie sich „gut“ verhielt und somit die Gewalt des Vaters vermied.
- Der innere Kindanteil (der Verbannte): Dieser Anteil trug die tiefen Wunden von Scham, Angst und dem Gefühl der Wertlosigkeit. Er wurde von Lisas System in die „Verbannung“ geschickt, weil sein Schmerz im Alltag zu überwältigend gewesen wäre.
- Der Helfer (der Feuerlöscher): Als Reaktion auf Stress und die unterdrückten Gefühle des verbannten Kindes neigte Lisa dazu, sich in Arbeit zu stürzen. Diese Form des Arbeitszwangs wirkte wie ein Feuerlöscher, der die aufkommende innere Unruhe und Trauer betäubte und unterdrückte.
Der Weg der Heilung
In der Therapie haben wir gemeinsam Lisas innere Anteile kennengelernt. Anstatt den inneren Kritiker zu bekämpfen, half ich ihr, seine Schutzfunktion zu verstehen: Er wollte sie vor neuem Schmerz bewahren, auch wenn seine Methode schädlich war.
Der nächste Schritt war, eine Beziehung zu ihrem Selbst aufzubauen – dem inneren Kern von Mitgefühl, Klarheit und Stärke. Vom Selbst aus konnte Lisa den verbannten Kindanteil, der die Wunden des Missbrauchs in sich trug, mit Wärme und Akzeptanz betrachten. Sie konnte ihm endlich den Raum geben, seine Geschichte zu erzählen, ohne von seinen Emotionen überwältigt zu werden.
Durch diese Arbeit konnte der verbannte Kindanteil seine Last ablegen. Der innere Kritiker musste nicht mehr mit so großer Strenge arbeiten, da das verletzliche Kind nun sicher war. Die Anteile fanden ihre ursprüngliche, gesunde Rolle wieder: Der Kritiker wurde zu einem weisen inneren Ratgeber, und der Helfer fand neue, gesündere Wege, um zu entspannen. Am Ende des Prozesses war Lisa nicht mehr von ihrer Vergangenheit bestimmt, sondern in der Lage, ihr Leben mit neuer innerer Freiheit und Selbstakzeptanz zu gestalten.
Die Ausgangssituation:
Max (30) leidet unter einem übersteigerten Perfektionismus, der ihn beruflich und privat lähmt. Er hat ständig Angst, Fehler zu machen, und schiebt wichtige Aufgaben so lange vor sich her, bis er sich völlig überfordert fühlt. Trotz guter Leistungen glaubt er, niemals wirklich gut genug zu sein. In der Therapie wird schnell klar, dass diese innere Stimme die seines Vaters ist, der selbst extrem ehrgeizig und kritikfreudig war und Max‘ Leistungen in der Kindheit oft herabwürdigte. Max‘ Vater hatte ihm unbewusst die Botschaft vermittelt: „Du bist nur wertvoll, wenn du perfekt bist.“
Der Behandlungsverlauf
- Phase: Bewusstwerden und Trennung
Der erste Schritt in der Therapie besteht darin, Max zu helfen, diese innere Stimme als Introjekt zu identifizieren und zu verstehen, dass es nicht seine eigene ist. In den Sitzungen fragen wir uns: „Wenn diese Stimme spricht, ist es wirklich dein Gedanke oder ist es die Botschaft deines Vaters?“ Diese Bewusstmachung ist ein entscheidender Moment der Trennung. Max erkennt, dass er seit Jahren die Erwartungen seines Vaters erfüllt, ohne es zu merken.
- Phase: Dialog mit dem Introjekt
Basierend auf den Prinzipien der IFS-Therapie (Internal Family Systems) betrachten wir das Introjekt nicht als Feind, sondern als einen inneren Anteil, der aus seiner Rolle als Beschützer agiert. Max lernt, mit diesem Anteil in einen inneren Dialog zu treten:
- Max: „Warum kritisierst du mich so stark?“
- Die innere Stimme (das Introjekt): „Weil ich dich davor bewahren will, zu scheitern und enttäuscht zu werden.“
Durch diesen Dialog versteht Max, dass das Introjekt ihn eigentlich schützen will, auch wenn seine Methode schädlich ist. Der Anteil hat Angst vor der tiefen Scham, die mit dem Scheitern verbunden ist.
- Phase: Integration und Neubestimmung
Der Kern der Heilung ist, das Introjekt von seiner schädlichen Botschaft zu entlasten. In einem inneren Ritual hilft der Therapeut Max, die Botschaft des Vaters an das Introjekt zurückzugeben. Das Introjekt ist nicht mehr dazu gezwungen, die alte Rolle des ständigen Kritikers zu spielen.
Gleichzeitig wird der verbannte Kindanteil in Max sichtbar – das kleine Kind, das sich einst durch die Kritik des Vaters wertlos fühlte. Dieser verletzliche Anteil wird vom Selbst (dem inneren Kern von Mitgefühl) in Max geheilt und in die Persönlichkeit integriert.
Am Ende des Prozesses ist die innere Stimme nicht verschwunden, aber sie hat sich verwandelt. Sie ist nicht mehr kritisch, sondern wird zu einem hilfreichen Anteil, der Max zu gesunder Leistung anspornt. Max hat gelernt, sich nicht mehr von den verinnerlichten Erwartungen seines Vaters leiten zu lassen, sondern aus eigener Kraft und mit einem gesunden Selbstwertgefühl zu agieren.
Ein Introjekt ist ein verinnerlichter Anteil einer anderen Person, oft eines Elternteils oder einer anderen wichtigen Bezugsperson. Man kann sich das Introjekt wie eine innere Stimme vorstellen, die die Überzeugungen, Verhaltensweisen und emotionalen Muster dieser Person in sich trägt und sich so im eigenen Leben manifestiert. Es ist, als würde man unbewusst die Regeln eines anderen leben.
Paartherapie (mit IFS)
Wenn aus zwei ein gemeinsames System wird
Konflikte in einer Partnerschaft sind oft mehr als nur Meinungsverschiedenheiten – sie sind ein Spiegel ungelöster emotionaler Wunden aus der Vergangenheit. In der traumasensiblen Paartherapie betrachten wir die Beziehung als ein gemeinsames System, das von individuellen und transgenerationalen Belastungen beeinflusst wird.
Fallbeispiel
Die Situation:
Lisa und Mark sind in einem Teufelskreis gefangen. Lisa (40) reagiert in Konflikten impulsiv und emotional. Sie möchte sofort über ihre Gefühle sprechen und fühlt sich abgelehnt, wenn Mark (40) sich zurückzieht. Mark hingegen benötigt Raum, um seine Gedanken zu sortieren. Er fühlt sich von Lisas Impulsivität überrannt und zieht sich zurück, um den Druck zu mindern.
Der IFS-Ansatz in der Paartherapie:
In der Therapie wird deutlich, dass beide Partner von inneren Anteilen gesteuert werden, die sie vor Schmerz schützen wollen:
- Lisas impulsiver Anteil:Dieser Anteil ist ein Beschützer, der die innere Angst vor Verlassenheit überdeckt. Er drängt auf sofortige Nähe, um eine tieferliegende „verletzte Wunde“ zu schützen, die aus vergangenen Erfahrungen von Ignoranz oder Ablehnung stammt.
- Marks Distanzanteil:Dieser Anteil ist ebenfalls ein Beschützer. Er versucht, Mark vor dem Gefühl der Überforderung und Kontrollverlust zu bewahren. Er zieht sich zurück, um die emotionale Flut abzuwehren und eine tieferliegende „verletzte Wunde“ zu schützen, die aus vergangenen Erfahrungen von Überwältigung oder fehlender Autonomie stammt.
Der Weg zur Lösung:
In der Therapie lernen Lisa und Mark, diese inneren Anteile voneinander zu unterscheiden und mit ihnen in Kontakt zu treten. Sie erkennen, dass diese Anteile einst aus gutem Grund entstanden sind, aber nun die Beziehung sabotieren.
Anstatt sich von der impulsiven und distanzierten Reaktion des anderen getriggert zu fühlen, lernt Lisa, Marks Bedürfnis nach Raum zu respektieren, und Mark lernt, Lisas Wunsch nach Nähe nicht als Angriff zu sehen. Beide lernen, sich mit ihrem eigenen Selbst zu verbinden – dem inneren Kern aus Mitgefühl und Weisheit. So können sie die Reaktionen ihrer Partner nicht mehr als persönlichen Angriff sehen.
Indem beide Partner die inneren Wunden heilen, die ihre Beschützer steuern, können sie einander mit Empathie begegnen und einen Weg finden, sich in Konflikten wieder zu verbinden, anstatt sich voneinander zu entfernen.
Systemische Supervision
Perspektivwechsel für Ihren Berufsalltag
In der systemischen Supervision betrachte ich nicht nur die individuellen Herausforderungen, sondern auch das gesamte System, in dem Sie arbeiten. Dieses System kann Ihr Team, Ihre Organisation oder auch die Beziehung zu Ihren Kunden sein. Die Probleme, die im Berufsalltag auftreten, sind oft das Ergebnis von unbewussten Dynamiken und festgefahrenen Mustern innerhalb dieser Systeme.
Ich helfe Ihnen, eine neue Perspektive einzunehmen. Statt sich nur auf das Symptom zu konzentrieren, erkunden wir gemeinsam die Zusammenhänge und Wechselwirkungen, die zu der Situation geführt haben. Ob es um Konflikte im Team, eine unklare Rollenverteilung oder fehlende Motivation geht – die systemische Supervision macht die verborgenen Muster sichtbar.
Durch diesen Prozess gewinnen Sie nicht nur Klarheit für Ihre konkrete Situation, sondern entwickeln auch nachhaltige Lösungsstrategien. Sie stärken Ihre beruflichen Kompetenzen und Ihre Fähigkeit, aktiv und selbstbestimmt zu handeln. So können Sie das System, in dem Sie sich bewegen, positiv beeinflussen und ein Umfeld schaffen, das von Wertschätzung und Effektivität geprägt ist.
Systemisches Coaching
Verstehen, um zu verändern
Systemisches Coaching betrachtet Sie nicht als isolierte Person, sondern als Teil eines größeren Systems. Ob in der Familie, im Team oder im Freundeskreis – wir alle agieren in komplexen Geflechten, die unser Denken, Fühlen und Handeln prägen. Die Herausforderungen, denen Sie gegenüberstehen, sind daher oft keine rein persönlichen Probleme, sondern das Ergebnis dieser vielschichtigen Wechselwirkungen.
Im systemischen Coaching helfe ich Ihnen, die ungeschriebenen Regeln und die verborgene Dynamik in Ihrem System zu erkennen. Anstatt nur an den Symptomen zu arbeiten, schauen wir uns gemeinsam die tieferen Zusammenhänge an, die zu Ihrer aktuellen Situation geführt haben. Das Ziel ist es, neue Perspektiven zu gewinnen und festgefahrene Muster zu durchbrechen.
Dieser Prozess befähigt Sie, Ihre Rolle aktiv zu gestalten und Veränderungen zu bewirken, die sich positiv auf Ihr gesamtes Umfeld auswirken. Sie stärken Ihre eigene Handlungsfähigkeit und finden nachhaltige Lösungen, die nicht nur für Sie, sondern für das gesamte System funktionieren.
Transgenerationale Therapie
Ein Weg zur Heilung der Familiengeschichte
Haben Sie sich jemals gefragt, warum sich bestimmte Muster, Ängste oder Konflikte in Ihrer Familie zu wiederholen scheinen? Die transgenerationale Therapie geht davon aus, dass wir nicht nur Gene, sondern auch emotionale Belastungen, unverarbeitete Traumata und Verhaltensmuster von unseren Vorfahren erben. Diese „unsichtbaren Fäden“ können unser heutiges Leben und unsere Beziehungen stark beeinflussen, oft ohne dass wir uns dessen bewusst sind.
Fallbeispiel
Die Ursprungssituation:
Die Urgroßmutter der Familie, Elisabeth, erlebte in ihrer Kindheit und Jugend schwere Verluste und emotionale Vernachlässigung. Sie musste früh die Verantwortung für ihre jüngeren Geschwister übernehmen und hatte nie die Möglichkeit, ihre eigenen Bedürfnisse zu äußern. Als Erwachsene entwickelte sie eine extreme Kontrollsucht und weigerte sich, Schwäche zu zeigen, da sie gelernt hatte, dass ihr niemand helfen würde.
Die erste Generation (Eltern):
Elisabeths Tochter, Maria, wuchs mit einer Mutter auf, die emotional distanziert und unnachgiebig war. Maria lernte, dass Liebe an Leistung geknüpft ist und dass Fehler inakzeptabel sind. Sie entwickelte eine tiefe Unsicherheit und den Glauben, nicht gut genug zu sein. Sie wurde zu einer Person, die es immer allen recht machen wollte und keine Konflikte aushalten konnte, um nicht die erlebte Ablehnung zu wiederholen.
Die zweite Generation (Kinder):
Marias Tochter, Anna, leidet an unerklärlichen Ängsten und einem starken Perfektionismus. Obwohl Anna in einer scheinbar behüteten Umgebung aufwuchs, fühlt sie sich innerlich oft leer und unfähig, eine tiefe emotionale Bindung einzugehen. Sie sabotiert unbewusst ihre eigenen Beziehungen, indem sie sich ständig um die Bestätigung anderer bemüht. Auch wenn sie nie von den Kindheitserlebnissen ihrer Urgroßmutter erfahren hat, trägt sie das transgenerationale Trauma in sich, das sich in ihrem emotionalen Rückzug und der Angst vor Ablehnung äußert.
Die transgenerationale Kette:
Dieses Beispiel zeigt, wie Elisabeths ungelöste Wunde der emotionalen Vernachlässigung als tief sitzende Angst vor Ablehnung über die Generationen hinweg weitergegeben wurde. Die emotionalen Muster und ungesagten Gefühle haben sich von einer Generation zur nächsten vererbt und die Familiendynamik nachhaltig geprägt.
Das Trauma der Großmutter:
Lukas‘ Großmutter, Hanna, musste in den letzten Kriegstagen mit ihrer Familie aus ihrer Heimat Ostpreußen fliehen und wurde vertrieben. Sie verlor nicht nur ihr Zuhause, sondern auch ihre Identität und ihr Sicherheitsgefühl. Im neuen Land wurde sie als „Fremde“ wahrgenommen, und ihr inneres Gefühl von Heimat war für immer verloren. Über die traumatisierenden Ereignisse wurde in der Familie nie gesprochen, doch Hanna lebte ihr Leben mit einer inneren Unruhe und der latenten Angst, wieder alles zu verlieren. Sie weigerte sich, tiefe Bindungen einzugehen und sagte oft: „Man kann sich nirgendwo wirklich niederlassen.“
Die Auswirkungen auf Lukas:
Lukas ist 35 Jahre alt, erfolgreich in seinem Beruf und reist viel. Obwohl er sich äußerlich ein scheinbar freies Leben aufgebaut hat, leidet er unter einer unerklärlichen Lebensangst, die sich als ständige Rastlosigkeit und ein Gefühl der inneren Wurzellosigkeit äußert. Er findet es unmöglich, sich zu binden, egal ob beruflich oder privat. Obwohl er sich eine feste Partnerschaft wünscht, hat er Angst davor, sich zu sehr einzulassen, und sabotiert unbewusst seine Beziehungen, sobald sie tiefer werden. Er wechselt häufig die Wohnung und fühlt sich nirgendwo wirklich zu Hause.
Der Weg zur Heilung:
In der Therapie wurde Lukas klar, dass seine Rastlosigkeit keine persönliche Schwäche, sondern ein emotionales Erbe seiner Großmutter war. Er hatte die unbewusste Botschaft übernommen, dass Heimat und Sicherheit Illusionen sind und dass es besser ist, immer „auf dem Sprung“ zu sein, um nicht wieder Schmerz zu erfahren. Indem er sich mit der Geschichte seiner Familie und dem ungesagten Trauma der Flucht auseinandersetzte, konnte er seine Angst von der seiner Großmutter trennen. Er begann, zu verstehen, dass er in der Gegenwart die Wahl hat, sich eine Heimat aufzubauen und Bindungen einzugehen. Dieser Prozess der Bewusstwerdung ermöglichte es ihm, erstmals die Kontrolle über seine Entscheidungen zu übernehmen und ein Leben frei von der Last der Vergangenheit zu führen.
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